Es ist keine Kindheit wie jede andere, die Andrea Sawatzki in ihrem neuen Buch „Brunnenstraße“ wie in einem Kurzfilm einfängt.
1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea …
Doch das erhoffte Familienglück bleibt aus: Der Vater erkrankt an Alzheimer. Wenn die Mutter arbeitet, muss Andrea ihren Vater betreuen – eine Überforderung. Andrea Sawatzki schildert die Erinnerungen an ihre Kindheit nüchtern, aber schonungslos – und genau so liest sie auch: Als berühmte und professionelle Schauspielerin, die gekonnt zwischen Kind und Erwachsenen differenziert, aber auch als autobiographisch schreibende Autorin, die sich mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit auseinandersetzt. Erschütternd, beeindruckend, hörenswert.