Die Namensgeberin

Anna Barbara Künkelin wurde am 10. März 1651 in Leutkirch als Anna Barbara Agricola geboren. Ab 1676 führte sie ihrem Onkel, einem Kaufmann und Bürgermeister in Augsburg, den Haushalt, bis sie im Jahr 1679 den Schorndorfer Metzger und Wirt Johann Heinrich Walch heiratete, der in Schorndorf das Amt des Bürgermeisters bekleidete. Er war fünfundzwanzig Jahre älter als Barbara und brachte aus seinen ersten beiden Ehen schon acht Kinder mit. Die Ehe mit Barbara blieb hingegen kinderlos.

Frau Künkelin vor der Schorndorfer Ratsversammlung.

Im Jahr 1688 hörte Anna Barbara Walch davon, dass die Feste Schorndorf statt Stuttgart dem französischen General Mélac übergeben werden sollte, der im Zuge des Pfälzischen Krieges in großen Teilen der Pfalz und Württemberg wütete. Darüber wurde in Schorndorf beraten. Barbara Walch wollte die Übergabe der Überlieferung nach jedoch nicht hinnehmen und rottete mit dem Stadtkommandanten Johann Günther Krummhaar die Frauen Schorndorfs zusammen, die das Rathaus stürmten und die Übergabe der Stadt verhinderten. Sie gingen als Weiber von Schorndorf in die Geschichte ein.

Nachdem dann im Jahr 1689 ihr Ehemann Walch starb, heiratete sie im selben Jahr, nur wenige Monate später, den Kaufmann Johann Jakob Künkelin, der Amtsnachfolger ihres ersten Mannes war. Mit ihm bekam sie 1691 ihr einziges Kind, das aber schon nach fünf Monaten verstarb. Jakob Künkelin starb 1728, Anna Barbara Künkelin starb im Alter von neunzig Jahren erblindet im November des Jahres 1741. Ihr Wohnhaus in Schorndorf befindet sich am historischen Marktplatz, direkt neben der Palmschen Apotheke.

Anna Barbara Walch-Künkelin gilt als Anführerin der Weiber von Schorndorf und in der Stadt als Retterin und Heldin. Neben einer Straße und einer Schule trägt auch die wichtigste Veranstaltungshalle Schorndorfs ihren Namen, die Barbara-Künkelin-Halle. Des Weiteren gibt es Altstadtrundgänge, die von einer Darstellerin der historischen Barbara Künkelin geführt werden.

Barbara-Künkelin-Preis

Der Preis und das Stiftungskapital der Stiftung Barbara-Künkelin-Preis wurden von Fritz Abele 1983 gestiftet und per Satzung der Stadt Schorndorf und dem Heimatverein übergeben. Der Name „Barbara-Künkelin-Preis“ wurde bewusst gewählt, um den Preis als Schorndorfer Preis in Bezug auf die Stadtheldin von Schorndorf hervorzuheben. Der Preis wird seit 1983 an Frauen für Leistungen vergeben, die aus der jeweils eigenen Initiative der Frauen entstanden sind, die gegen den Zeitgeist, jedoch sinnvoll, wichtig, innovativ und in die Zukunft gerichtet sind und nach wie vor Bestand haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Quelle: Wikipedia